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Samstag, 1. März 2008

Erinnere dich: Respekt ist alles

faeusteDas Wort Respekt begegnet jedem Menschen beinahe täglich. Besonders in Filmen, Büchern, Zeitschriften aber auch so, mitten im Leben. Dabei muss man sich aber ernsthaft die Frage stellen: Was zur Hölle ist Respekt eigentlich?

Respekt ist keine Tätigkeit als solche, denn Respekt kann im Grunde nie aktiv und auch nicht unmittelbar aktiv ausgeführt werden. Damit meine ich, dass Respekt nie so direkt sein kann, wie ein Schlag in die Fresse oder ein Sprung vom 10-Meter-Turm. Die Hauptschüler können ihre Lehrerin zwar dadurch respektieren, in dem sie sich benehmen, aber dieser Vorgang läuft dann eher beiläufig ab und die Lehrerin wird niemals sagen: "Schön, dass ihr mich (aktiv) respektiert".

Es ist unmöglich sich selbst zu zwingen, ab jetzt bestimmte Leute zu respektieren, weil am Respekt immer eine Art Passivität haftet, die schnell in Angst ausarten kann. Man wird ja auch nie für Respekt im Sinne der klassischen Konditionierung gelobt. Man kann zwar brav seine Aufgaben erledigen und wird dafür - bei entsprechendem Erfolg - gelobt, aber man bekommt sehr selten zu hören: "Toll, dass du mich respektierst!"

Respekt steht auf jeden Fall für Zurückschauen, Rücksicht und Berücksichtigung. Man kann eine Autorität respektieren, eine Person respektieren, diese also höflich behandeln oder die Handlungen einer Person respektieren, sie also tolerieren. Man kann auch Respekt vor Leistungen einer Person haben oder man ist vorsichtig gegenüber einer bestimmten Person, weil diese Macht ausüben kann. All diese Umstände oder Zustände definieren das Wort Respekt - und zwar passiv. Ich verhalte mich einer Person in einer bestimmten Art und Weise gegenüber, aber diese Art und Weise kann man niemals als Tätigkeit mit dem Namen Respekt betiteln. Ich kann mich höflich, fair oder ehrfurchtsvoll verhalten, nie aber aktiv respektvoll - zumindest nicht unmittelbar.

Wem also der Respekt das Wichtigste ist, der darf anderen Leuten nie in die Fresse schlagen, weil es eine aktive Handlung wäre. Besser man lässt jemandem in die Fresse schlagen - so erweist man ihm Respekt und macht sich seine Hände nicht schmutzig.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Die Flucht vor dem Buchwissen

leseratte Eigentlich ist so ein Buch ja was feines. Nicht wirklich groß, nicht besonders auffällig und es ist die Heimat für meistens intelligentes Gedankengut vieler Mitmenschen. Dadurch sollte doch jede Person auf dieser Welt Bücher lesen und zwar den ganzen Tag lang. Aber in Wirklichkeit haben Bücher auch eine langweilige Seite, denn in ihnen finden sich nur viele kleine schwarze Buchstaben auf grauem Öko- oder weißem Normalpapier zu Sätzen zusammen. Mehr nicht. Hinzu kommt, dass ein Buch ein "ein-Mal-Gebrauchsgegenstand" ist - ein Mal gelesen und es ist nutzlos. Man kann damit auch nichts anderes machen, außer es zu lesen.

Was macht man nun mit einem gelesen Buch? Man kann es ins Regal stellen, aus den Seiten Papierflieger basteln oder jede Seite einzeln entfernen und als Kaminanzünder benutzen. Oder einfach jedem Buch einen lustigen Partyhut aufsetzen und eine Literaturkreisparty feiern?! Eher unwahrscheinlich...

Dennoch hört man sein Leben lang, dass man LESEN soll. Wenn man alles unter einen Hut bringen will, sieht ein Tag mit der empfohlenen Lesedosis wohl wie folgt aus:

Morgens liest man aus einer Sammlung von Gedichten, z.B. "Der Sonnenaufgang". In der Mittagspause einen trivial angehauchten Roman - zur Entspannung versteht sich. Am Abend dann noch etwas schwerere Kost, einen düsterern Stephen King vielleicht? Dazwischen liest man auf jeden Fall noch studentische Lehrbücher, den Busfahrplan, die Lernfolien, den Videotext, die Programmzeitschrift, die dpa-Meldungen im Internet, in Internetforen und auf Werbeplakaten.

Also wenn der Tagesblauf mal nicht deckungsgleich mit dem Begriff "Leseratte" ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Leseratte übrigens deshalb, weil die Person gierig nach neuer Literatur ist und ihre Kritiklosigkeit schon mehrfach überrundet hat. Es mag ja auch Personen geben, die komplett auf Bücher verzichten. Aber auch die "Faulen" haben ein Medium - das Internet. Dank des ewigen Sieges der Faulheit über die Notwendigkeit, hat jede Randgruppe ihr Medium und nutzt dies nach bestem Gewissen. Achso, wie nennt man eigentlich Internet-Süchtige? Sie lesen ja so viel wie Leseratten, aber auf einer leichteren, trivial beherrschten Schiene. Leseratte 2.0?

Samstag, 22. Dezember 2007

Die längste Warteschlange der Welt

warteschlange_moeweDonnerstag, 19:45 Uhr, irgendwo in Deutschland. Genau jetzt wird dir klar, dass es ein schwerwiegender Fehler war, auch nur an einen Kinobesuch zu denken. Warum? Nun...zum einen hätten wir da den Beginn der Schulferien, der sich leicht auf die Warteschlangen vor den Kinokassen auswirkt - aber wirklich nur leicht. Du reihst dich also in eine der Schlangen ein, in dem Wissen, doch wieder das Kassenhäuschen erwischt zu haben, das den dösigsten Kassierer beinhaltet. Schade.

Du stehst nun also in einer Schlange aus Menschen. Vor dir eine aufgeregte Mutter mit ihrem heranwachsenden Sohn. Beide suchen zwei Bekannte, finden sie aber nicht - ihre Hälse sind zu kurz. Ein Anruf übers Handy bringt auch nicht den gewünschten Erfolg. Im Endeffekt lassen sie dich vor, weil es verdammt gefährlich ist, für zwei weitere Personen das benötigte Geld für die Transaktion an der Kasse (Karte für Geld) vorzustrecken.

Du kaufst dir deine Karte und als Belohnung dafür, dass du soeben geschätzte 1000 Euro dafür gezahlt hast, darfst du...wieder anstehen. Du wartest nur darauf, dass du der Frau am Eingang deine Karte hinhalten kannst, sie ein Stück abreißt und dir dein Kino ansagt - das Kino steht ja auch nicht auf Karte drauf....die Zahl "1" mit dem Wort "Kino" davor steht bestimmt dafür, wo die Toilette in dem Laden ist.

Als nächstes gibt es etwas wirklich spannendes zu erleben: "extreme queueING". Auf Deutsch: Warten in der Warteschlange vor dem Popcorn-Stand; geschätzte zwanzig Minuten. Na, ist das extrem? Na also.

Während des Wartens kommst du dann auf so Gedanken wie: So ähnlich muss es in der DDR abgelaufen sein. Man reihte sich in eine Schlange ein und am Ende bekam man eine Essensmarke. Wer solch eine Marke besaß, zeigte sie einer Frau, die am Eingang stand, die Marke anriss und dir sagte, wo du dich als nächtes anstellen durftest; z.B.: "Erbseneintopf. Schlange 10." Man rannte mit der Essensmarke also zu Schlange 10 und stand wieder an, um sein Essen zu bekommen.

Genau so oder zumindest sehr ähnlich läuft es doch auch im Kino ab, nur, dass du dafür verhältnismäßig viel Geld über den Tresen schieben musst. Früher war eben doch alles besser. Ach nee, da gab es nicht so gute Kinofilme. Auf der anderen Seite gab es aber auch noch keinen Uwe Boll. Ich ziehe meine Klischee-Behauptung tortzdem zurück und freue mich einfach darüber, dass im Kino kein Erbseneintopf ausgeteilt wird. Denn auch umsonst würde ich das Zeug nicht anrühren.

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